Entdecke eines der weniger bekannten Juwelen Osteuropas bei einem Ausflug in die verträumte Hauptstadt Litauens. Eine charmant authentische mittelalterliche Stadt mit einem spannenden, künstlerischen Flair. Wenn der Frühling kommt und Vilnius den Winter hinter sich lässt und aufblüht, ist die perfekte Jahreszeit für einen Besuch!
1. Užupis Unabhängigkeitstag
Užupis ist ein Viertel am Rande der Altstadt, das, wie der litauische Name schon sagt, „jenseits des Flusses“ liegt. Nachdem in den 1990ern immer mehr Künstler hierher zogen, hat es sich in den vergangenen Jahren zum absoluten Szeneviertel entwickelt. Außerdem ist Užupis gleichzeitig, mit weniger als 1 km², auch eine der kleinsten Republiken der Welt! Sie wurde am 1. April 1998 gegründet wurde, hat einen eigenen Präsidenten, eine eigene Regierung, eine eigene Verfassung und eine eigene Währung. Jedes Jahr am 1. April feiert Užupis seine Unabhängigkeit, die vor Ort als Užupis-Tag bekannt ist. Es ist bezeichnend, dass der Feiertag ausgerechnet auf den Tag fällt, an dem rund um die Welt Aprilscherze gemacht werden. Das zeigt, wie wichtig es in Užupis ist, die Bedeutung des Humors in den „ernsten“ politischen Angelegenheiten hervorzuheben.
Was zunächst von einigen Künstlern initiiert als spielerischer Witz begann, hat sich mittlerweile zu einer wichtigen Tradition entwickelt, auf die die Einwohner richtig stolz sind. Lasst euch am 1. April euren Pass abstempeln, wenn ihr die Brücke in die Republik überquert. Tauscht eure Euros gegen die eigene Landeswährung und füllt eure Gläser am Brunnen auf dem Hauptplatz auf – an diesem besonderen Feiertag sprudelt er nicht mit Wasser, sondern mit Bier!
Die entspannte und unkonventionelle Atmosphäre des Stadtteils ist spürbar, sobald ihr den Fluss überquert habt. Die lebenslustige, integrative Haltung ist auch in der eigenen Verfassung von Užupis deutlich zu erkennen, in der Dinge wie „Jeder hat das Recht, nichts zu verstehen“, „Jeder hat das Recht, einzigartig zu sein“ und „Ein Hund hat das Recht, ein Hund zu sein“ festgeschrieben sind. Und falls ihr zufällig den Botschafter von Užupis trefft, vergessen Sie nicht, ihn zu streicheln. Er ist immerhin eine Katze.
2. Kunst & Kultur
Vilnil – Museum der Illusionen
Ein tolles und ungewöhnliches Museum für alle, die neugierig (geblieben) sind. Im Museum der Illusionen treffen wissenschaftliche Erfindungen auf Kunst. Ein lustiger Tag für Erwachsene und Kinder – perfekt für Frühlingstage, an denen das Wetter nicht ganz so schön ist! Der Eintritt kostet für Erwachsene 11 € und für Kinder ab 7 Jahren 9 €. Für Kinder unter 7 Jahren ist der Eintritt frei.
Streetart
Im Frühling, wenn das Wetter wärmer wird, ist die perfekte Zeit, um die über die ganze Stadt verteilte Galerie unter freiem Himmel zu besuchen – in Vilnius gibt es eine spannende Streetart-Szene. Beginnt am besten im Pasaka-Kino, dessen Tür mit unheimlich aussehenden Versionen der Alice im Wunderland-Charaktere verziert ist.
Von dort aus könnt ihr durch die Altstadt laufen und das farbenfrohe Wandgemälde der litauischen Künstlerin Aušra Bagočiūnaitė für das Vilniuser Puppentheater Lėlė entdecken. Die Gegend von Pylimo ist eine Fundgrube seltsamer und wunderbarer Straßenkunst. Schlendert einfach durch die Straßen und ihr werdet bestimmt etwas finden, das eure Aufmerksamkeit auf sich zieht. Verpasst nicht das große “Paper birds” Mural von MILLO an der Pylimo 56 und das Mural von Os Gêmeos, einem eineiigen Zwillingspaar aus Sao Paolo, an der Pylimo 60.
3. Sonnenuntergang am Hügel der drei Kreuze
Wenn ihr die Holzstufen zum Hügel der drei Kreuze hinaufsteigt, eröffnet sich euch ein Panoramablick auf die Stadt und die Altstadt. Ein ganz fantastischer Ort, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Die Geschichte der drei Kreuze reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück, als sie als Denkmal für Mönche errichtet wurden, die gefoltert und getötet wurden. Heute ist das Denkmal ein Symbol für Hoffnung und nationale Identität.
4. Essen Sie sich durch die Stadt!
Streetfood
Vilnius im Frühling bedeutet auch, dass in der Stadt die Streetfood-Trucks wieder aus dem Winterschlaf auftauchen und die mit viel Vorfreude erwarteten Streetfood-Märkte wie Open Kitchen und Vilnius Street Food Festival ihre Türen für hungrige Einheimische und Besucher öffnen.
Streetfood ist in Vilnius eine ebenso eine internationale wie traditionelle Angelegenheit. Seid also nicht überrascht, wenn ihr neben Straßenhändlern, die Cepelinai verkaufen – litauische Knödel aus geriebenen Kartoffeln, gefüllt mit Fleisch -, Food Trucks mit Burgern, deutschen Würstchen, Wraps und Tortillas findet. Überraschen wird euch allerdings die Qualität des angebotenen Streetfoods. Einige der besten Köche der Stadt haben einen Imbisswagen und es sich zum Ziel gemacht, Passanten die Gastronomie der Stadt näher zu bringen.
Markthalle “Halės Turgus”
Der ”Halės Turgus” ist der größte und älteste Lebensmittelmarkt in Vilnius, der ganzjährig geöffnet hat. Hier findet ihr täglich frische Produkte und könnt die regionale Küche probieren, während ihr durch die Markthalle schlendert. Gönnt euch einen gesunden Saft aus der Saftbar des Markts. Seid ihr ausgehungert? Dann probiert leckere Bagels direkt aus dem Ofen und esst sie zusammen mit dem geräuchertem Speck des Bauern Mečislovas Mlečka, der einen festen Stand auf dem Markt hat.
Die traditionelle Küche
Keine Reise nach Vilnius ist vollständig, ohne eine Schüssel der kalten, knallrosa Rote-Bete-Suppe zu probieren. Es heißt ja bekanntlich, das Auge isst mit, und bei dieser Suppe kommen die Augen auf jeden Fall voll auf ihre Kosten. Der Geschmack ist intensiv und scharf – er wird euch den ganzen Tag lang beleben!
Fleischliebhaber, freut euch! Die litauische Küche ist in der Regel fleischlastig, insbesondere Schweinefleisch. Traditionell haben Familien früher jeden Teil des Schweins zum Kochen verwendet, um nichts zu verschwenden. Deshalb sind Gerichte wie Schweineohr auch heute noch eine Delikatesse.
Eine echte Empfehlung, um ein Gefühl für das lokale Essen zu bekommen ist das Senoji Trobele, eines der beliebtesten litauischen Restaurants in Vilnius. Ihr solltet unbedingt einige der leckeren gebratenen Brote bestellen. Und wenn ihr Lust habt, die Rote-Bete-Suppe zu probieren, empfehlen wir dafür das Restaurant Lokys. Gegen Ende des Frühlings kann man hier schon draußen sitzen und Leute beobachten, dank der großartigen Lage mitten in der Stadt.
5. Es war noch nie einfacher nach Vilnius zu kommen!
Wie komme ich nach Vilnius?
Nehmt einen Direktflug von Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Bremen oder Dortmund zum internationalen Flughafen Vilnius. Die Flugzeit beträgt nur eineinhalb bis zwei Stunden, und das Stadtzentrum ist bei der Ankunft nur wenige Kilometer vom Flughafen entfernt. Am besten nehmt ihr dann den Zug vom Flughafen in die Innenstadt von Vilnius, die Fahrt dauert keine 10 Minuten und kostet weniger als einen Euro.
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