Kuba steckt voller wundervoller Momente, die du auf deiner Reise auf unzählige Weisen erleben kannst. Jede Voreingenommenheit verfliegt beim ersten Blick. Mit dieser karibischen Insel schlagen wir dir eine Reise der anderen Art vor, einen Trip in gestalterische Dimensionen: dabei geht es weniger um das typische Foto des Touristen, sondern mehr um die Pinselstriche auf der eigenwilligen Leinwand des Malers. Viel Spaß.
T-Shirts, Sandalen, Bikini, Handtuch, Notizblock, Pinsel und Wasserfarben. Bevor ich überhaupt aufgebrochen bin, war mir klar, dass diese Utensilien für meine Reise nach Kuba unverzichtbar waren. Wohin ich auch gehe, meine Mal-Utensilien sind immer dabei. Die Welt um mich herum auf mein Moleskin Aquarellpapier zu skizzieren erlaubt es mir, die Umgebung in einer anderen Weise wahrzunehmen und dabei auf die kleinsten Details aufmerksam zu werden. Und Kuba, ja vor allem Kuba, ist ein Ort, an dem ich gerne gigantisch große Leinwände und unzählige Liter Farbe zur Verfügung hätte, um seine einzigartige Schönheit einzufangen.
Havanna begegnete ich zum ersten Mal bei Nacht. Ich stieg ins Taxi aus den 40ern, welches mich vom Flughafen nach La Habana Vieja brachte. Der Fahrer erzählte mir, dass der Motor des Autos aus einem Mitsubishi Lastwagen stammt, aber die Karosserie des Autos wäre noch ein Original. Allerdings kollidierte etwas in diesem Auto mit dem alten kubanischen Charme; Reggaeton dröhnte aus der modernen Musikanlage.
Malerische Wahrnehmung
Am nächsten Morgen schien die Sonne und so schlüpfte ich in bequemes Schuhwerk und begann mit meinem Notizbuch in einer Hand die Straßen der Stadt sowie die Gebäude der Kolonialzeit zu erkunden, alle von ihnen. Einige von ihnen, um nicht zu sagen die meisten von ihnen, sind in einem desolaten Zustand. Die Zeit ist in dieser Stadt einfach stehen geblieben. Allerdings verleiht ihr genau das ihren speziellen Charakter.
Der Plaza Vieja war voller Menschen. Fast alle der Touristen waren damit beschäftigt Fotos zu schießen, auch ein paar Ansässige waren dabei.
Das Leben in Havanna findet nachts auf den Straßen statt. Jung und Alt sitzen zusammen auf ihren Stühlen vor dem Haus, unterhalten sich und hören Musik. Ältere Frauen in ihren farbenfrohen Trachten genießen ungehemmt eine Zigarre. Die Touristen machten Fotos von ihnen. Nicht ist jedoch umsonst: ein Bild kostete den einen oder anderen bescheidenen Peso.
Viñales – farbenfrohe Welt
Es roch nach Kaffee. Ich hatte meine Route nicht geplant, also improvisierte ich. Ich gab mich dem Fluss des kubanischen Alltags hin, bis ich Viñales erreichte.
Das Tal von Viñales beeindruckt jeden seiner Besucher. Die Landschaft ist eine Mischung aus atemberaubender Dschungellandschaft und roter Erde. Diese in meinen Skizzen wiederzugeben ist nicht einfach. Ich verbrachte die Nächte im Haus von Ondina und Nicolás, einem wunderbaren Paar. Wir sprachen viel über Literatur und Politik. Es gab keine Nacht, in der wir nicht mindestens ein kleines Glas Rum genossen.
Musik, Hitze und… Cienfuegos
Ich nahm die Route Richtung Südosten. Der Bus (Guagua) brachte mich in den frühen Morgenstunden nach Cienfuegos. Diese geschäftige Stadt hat dank ihrer perfekt restaurierten Architektur einen Hauch von Frankreich.
Die Hitze und Luftfeuchtigkeit jede Nacht wahren lähmend. Als die Sonne unterging, begannen kleine Geschäfte und Souvenir Stände aus dem Boden zu schießen, um das Nachtleben willkommen zu heißen. Die Bars füllten sich langsam mit Menschen und an jeder Ecke war Livemusik zu vernehmen. Der perfekte Moment, um sich auf eine Terrasse im Freien zu setzen, einen Mojito zu genießen und den Klängen der Maracas, Trompeten und Trommeln zu lauschen.
Transport, eine Form der Geselligkeit
In Kuba ist das Fortkommen für Touristen kostspielig. Es bietet sich daher an, eines der gemeinschaftlich genutzten Taxis zu nutzen. Reisen können viel Zeit in Anspruch nehmen, da die Straßen so dicht befahren sind und oft auch von Tieren – Kühen, Ziegen und Pferden – mitgenutzt werden, welche ab und wann einfach mal aus dem Nirgendwo erscheinen. Das Einfachste ist es daher sich die Zeit zu nehmen und mit den Mitreisenden ein Pläuschchen zu halten.
Trinidad – eine Stadt die nicht kubanisch scheint
Meine nächste Station war Trinidad. Eine Kolonialstadt, die perfekt konserviert wurde. Ihre gepflasterten Straßen und farbenfrohen Gebäude geben ihr eine sehr eigene Atmosphäre, als wollte sie nicht ein Teil von Kuba sein. Sie ist zu perfekt. Innerhalb der Häuser fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. In die Sommer der Kindheit, welche im Haus der Großeltern verbracht wurden. Dies liegt wohl an den Möbeln, Glaslampen und Pötten, die Geschichten aus einer anderen Ära erzählen. Alles hat einen angenehmen und charakteristischen schweren Geruch.
Die Erfahrung in der Schweinebucht getaucht zu haben
Von Trinidad aus machte ich mich auf den Weg zu meiner letzten Station, bevor ich wieder nach Havanna zurückkehrte, den Playa Larga an der Schweinebucht. Dort konnte ich einer meiner Lieblingsaktivitäten nachgehen, dem Schnorcheln. Die Region ist noch nicht der Überfischung zum Opfer gefallen und hat sich auch seine anderen natürlichen Ressourcen bewahren können. Somit gehört sie zu einem der besten Orte in Kuba, um in kristallklarem Wasser zu tauchen und die unendlichen Korallenriffe sowie das reichhaltige Meeresangebot zu genießen.
Dürfte ich mir nur ein einziges Merkmal aussuchen, welches Kuba definiert, dann wären es seine Menschen. Nicht nur wegen ihrer Freundlichkeit, Wärme und Gastfreundschaft, sondern auch wegen ihrer einzigartigen Art das Leben zu betrachten. Kuba ist ein Land, das in seiner Geschichte durch viele Konflikte ging und Leiden ist eindeutig ein Teil der Insel. Seine Zukunft ist ungewiss, aber ich hoffe, dass seine Bewohner ihre wunderbar menschliche Persönlichkeit behalten, welche dieses traumhafte Land zu so etwas Einzigartigem macht.
Für mehr Informationen, hier entlang: Turismo de Cuba.